|
Wettkampfordnung (WOT)
1. Allgemeines
2. Kampffläche
3. Aufbau und Anordnung der Positionen
einer Kampffläche
4. Kampfzeit
5. Kampfgericht
6. Bewertung
7. Niederschlag
8. Entscheidung bei Überlegenheit
1. Jeder Teilnehmer an Wettkämpfen hat in gesundheitlich
einwandfreiem Zustand teilzunehmen und nimmt unter dieser
Maßgabe eigenverantwortlich an Wettkämpfen teil.
2. Minderjährige Teilnehmer haben diese Erklärung durch
Erklärung ihrer Erziehungsberechtigten schriftlich abzugeben.
3. Die Kampfbekleidung der Wettkämpfer besteht aus einem
weißen Taekwondo-Dobok sowie der Schutzbekleidung. Der
Wettkämpfer hat eine Kampfweste, Kopf- und Leistenschutz
Tiefschutz), Zahnschutz oben (Farbe: weiß oder transparent)
sowie Unterarm- und Schienbeinschützer vor Betreten
der Wettkampffläche zu tragen. Die Kampfweste muss der
körperlichen Konstitution des Wettkämpfers entsprechen.
Tiefschutz, Unterarm- und Schienbeinschützer sind unter
dem TKD-Dobok zu tragen. Die Wettkämpfer dürfen keine
andere als die oben genannte Bekleidung oder zusätzliche
Sachen bei Wettkämpfen tragen (Brillen, Uhren, Schmuck
usw. sind verboten). Auf dem Kopf darf ausschliesslich
der Kopfschutz getragen werden.
4. Die Fuß- und Fingernägel müssen kurzgeschnitten sein.
1. Die Kampffläche hat die Ausmaße von 12 x 12 m. Sie
besteht aus einer glatten Oberfläche ohne überstehende
Markierungen und sollte mit einer elastischen Matte
oder Plane abgedeckt sein.
2. Um die Kampffläche herum befindet sich ein Sicherheitsbereich.
Dieser muss 1 m und kann 2 m breit sein.
3. Die Kampffläche kann auf einer Plattform in einer
Höhe von 50 - 60 cm gebaut werden. Der Sicherheitsbereich
muss dann 2 m breit sein. Die Schräge darf nicht mehr
als 30° betragen.
4. Innerhalb der Kampffläche verläuft parallel zum Rand
ein 1 m breiter, farblich hervorgehobener Bereich. Die
innere Begrenzung dieses Bereiches wird Warnlinie und
die äußere Begrenzung wird Grenzlinie genannt. Die Warnlinie
soll die Kämpfer darauf aufmerksam machen, dass sie
nahe der Grenzlinie sind.
3.
Aufbau und Anordnung der Positionen einer Kampffläche

1. Herren: 3 Runden à 3 Minuten mit einer Minute Pause
zwischen den Runden.
2. Damen: 3 Runden à 2 Minuten mit einer Minute Pause
zwischen den Runden.
3. Die Kampfzeit kann im Hinblick auf die Einhaltung
eines Zeitplanes verkürzt werden.
1. Der Kampfleiter ist für das sportliche Verhalten
der Teilnehmer während des Kampfes auf der Fläche verantwortlich
und soll jederzeit die Kontrolle über den Kampf besitzen.
Er gibt Kommandos, spricht bei Verfehlungen Ermahnungen,
Verwarnungen und Minuspunkte aus und zeigt diese durch
Symbolgesten an. Er veranlasst bei Erfordernis (z.B.
Verletzung eines Teilnehmers oder Beratung des Kampfgericht)
die Unterbrechung der Wettkampfzeit. Außerdem kann er
den Punktrichtern / der Jury eine ungültige Wertung
per Handzeichen signalisieren. Der Kampfleiter sammelt
nach jeder Runde die Punktzettel der Judges ein und
legt sie der Jury vor. Der Kampfleiter hat das Recht,
unabhängige Entscheidungen gemäß den vorgeschriebenen
Regeln zu fällen. Der Kampfleiter vergibt keine Punkte.
Im Falle eines Gleichstandes oder punktelosen Kampfes
erklärt der Kampfleiter den überlegeneren Wettkämpfer
nach Ablauf der 3 Runden zum Sieger.
2. Die Punktrichter (3) sitzen an ihren Positionen an
der Kampffläche und bewerten den Kampf, indem sie die
erkannten Treffer und die vom Kampfleiter angezeigten
Verwarnungen und Minuspunkte sofort auf die Kampfzettel
eintragen.
3. Zeitnehmer
Der Zeitnehmer überwacht die Kampfzeit mit den angezeigten
Unterbrechungen und gibt den Anfang und das Ende durch
ein akustisches Zeichen bekannt.
1. Erlaubte Techniken
a) Fausttechniken: Techniken mit geballter Faust, d.h.
mit den Knöcheln des Zeige- und ittelfingers, ohne Berücksichtigung
des Schlagwinkels oder Schlagweges.
b) Fußtechniken: Techniken mit den Teilen des Fußes
unterhalb des Fußknöchels.
.2. Erlaubte Angriffsflächen
a) Rumpf: Angriffe auf den durch die Weste bedeckten
Teil des Körpers. Faustund Fußtechniken sind erlaubt.
Angriffe auf die durch die Kampfweste ungeschützte Rückenpartie
sind nicht erlaubt.
b) Gesicht: Nur Angriffe mit dem Fuß sind erlaubt, ausgenommen
ist der Hinterkopf.
3. Trefferpunkte
a) Rumpf: Der durch die Schutzweste bedeckte Teil.
b) Gesicht: Das ganze Gesicht inkl. der Ohren.

4. Erfolgreicher Angriff, der zu einem Punkt
führt
Trefferpunkte werden erzielt, wenn erlaubte Techniken
kraftvoll und korrekt auf die erlaubten Angriffsflächen
ausgeführt werden.
Gültige Punkte werden wie folgt vergeben:
a) Ein (1) Punkt für einen Treffer auf die Kampfweste.
b) Zwei (2) Punkte für einen Treffer am Kopf.
c) Ein (1) Extrapunkt wird vergeben, wenn der Kampfleiter
einen Wettkämpfer nach einem Niederschlag anzählt.
Sowohl bei elektronischer Trefferbewertung, als auch
bei Punktezetteln, müssen mindestens 2 oder mehr Punktrichter
einen Punkt erkannt haben, damit dieser gezählt wird.
Die Gesamtwertung ergibt sich aus der Summe der erzielten
Punkte nach 3 Runden.
5. Ungültigkeit von Punkten
Punkte, die durch illegale Techniken oder Aktionen erzielt
wurden, sind nicht gültig. In dieser Situation muss
der Kampfleiter die Ungültigkeit des Punktes durch ein
Handsignal anzeigen und die entsprechende Verwarnung
aussprechen. Falls ein Wettkämpfer nach einer Technik,
die einen Punkt erbracht hat, den Gegenangriff zu vermeiden
oder behindern versucht, indem er hinfällt, festhält,
clincht oder das Bein des Gegners tritt etc., so ist
der Punkt ungültig. Wenn jedoch diese Regelverletzung
in keinem Zusammenhang zur Punktetechnik steht, dann
bleibt
der Punkt nachdem die Strafe ausgesprochen wurde bestehen.
6. Verbotene Handlungen
a) Strafen für verbotene Handlungen werden vom Kampfleiter
ausgesprochen.
b) Strafen sind unterteilt in Kyong-go (Verwarnung)
und Gam-jeon (Minuspunkt)
c) Zwei Kyong-gos werden als (- 1) Minuspunkt gewertet.
Die letzte ungerade Verwarnung wird bei der Gesamtbewertung
nicht berücksichtigt.
d) Ein Gam-jeon wird als ein Minuspunkt (- 1) gezählt.
7. Kyong-go: Verwarnungen
a) Übertreten der Grenzlinie
b) Ausweichen durch Zukehren des Rückens
c) Fallenlassen
d) Den Kampf vermeiden
e) Fassen, Festhalten, Klammern, Schieben mit der Hand
oder dem Oberkörper
f) Absichtlicher Angriff unterhalb der Hüfte
g) Vortäuschen von Verletzungen
h) Kopfstoss oder Angriff mit dem Knie
Dieses beinhaltet einen absichtlichen Kopfstoss oder
Angriff mit dem Knie aus nächster Nähe.
Die folgenden Aktionen fallen jedoch nicht hierunter
und werden nicht bestraft:
1.) Wenn der Gegner im Moment eines Fußangriffes plötzlich
heranstürmt.
2.) Wenn es unabsichtlich, oder als Resultat einer Fehleinschätzung
der Distanz erfolgt.
i) Schlagen ins Gesicht mit Hand oder Faust
j) Unsportliches Verhalten
8. Alle unnötigen bzw. unsportlichen Aktionen
In Abwägung der Schwere des Vergehens kann der Kampfleiter
ggf. auch sofort einen Minuspunkt vergeben. Geschieht
die Verfehlung in der Pause so wird die Verwarnung in
der nächsten Runde registriert.
Erläuterung:
Der Kampfleiter hat die Verfügungsfreiheit vor einer
Verwarnung eine Ermahnung (Joo eui) auszusprechen. Falls
die Aktion als Absicht betrachtet wird, wird sofort
eine Verwarnung ausgesprochen.
9. Gam-jeom: Minuspunkte
a) Absichtlicher Angriff nach dem Unterbrechungszeichen
b) Angriff auf den zu Fall gekommenen Gegner
c) Absichtliches Werfen des Gegners
d) Absichtlicher Angriff mit der Faust zum Gesicht
e) Zeitweise Behinderung des Kampfes durch Wettkämpfer
oder Coach
f) Grobes Unsportliches Verhalten des Wettkämpfers oder
Coaches (siehe Erläuterungen bei Verwarnungen)
a) knock down
Wenn ein Wettkämpfer durch den Angriff des Gegners mit
einem anderen Teil des Körpers als der Fußsohle den
Boden berührt.
b) standing down
1) Wenn ein Wettkämpfer stehend kampfunfähig ist und
keine Anzeichen oder Fähigkeit zum Fortführen des Kampfes
erkennen lässt.
2) Wenn der Kampfleiter entscheidet, dass der Wettkämpfer
aufgrund einer starken Angriffstechnik des Gegners den
Wettkampf nicht fortführen kann.
8.
Entscheidung bei Überlegenheit
1. Besteht nach 3 Runden ein Gleichstand wegen Punktabzug,
wird derjenige Sieger, der während der 3 Runden mehr
reguläre Punkte erzielt hat.
2. Besteht nach 3 Runden ein Gleichstand ohne Punkteabzug,
wird derjenige Sieger, der von den richtenden Offiziellen
die Überlegenheit zugesprochen bekommt. An der Entscheidung
der Überlegenheit werden alle Punktrichter und der Kampfleiter
beteiligt. Die Punktrichter markieren nach Aufforderung
durch den Kampfleiter („Woose- girok“) auf ihrer „Überlegenheitskarte“
den Gewinner und übergeben diese Karte dem Kampfleiter.
Ist die Entscheidung der Punktrichter nicht einstimmig,
so entscheidet der Kampfleiter mit seiner Karte. Nach
der Verkündung des Siegers übergibt der Kampfleiter
die Überlegenheitskarten an die Jury wo sie an das Deckblatt
geheftet werden.
3. Die Beurteilung der Überlegenheit soll auf der Basis
der gezeigten Initiative erfolgen |
|